Heimat- und Trachtenverein "D'Ammertaler"

Dießen/St. Georgen e.V.

Unser G'wand


Trachtenforschung

Die Ammersee-Nachrichten berichten bereits 1892 über Tanzvorführungen von einem Schuhplattlerverein in Dießen. Der Gebirgstrachtenerhaltungsverein D’ Ammertaler Dießen / St. Georgen wird aber erst 1920 aus der Taufe gehoben. Als Vereinstracht entschied man sich für die Werdenfelser Tracht. Und so bereicherten die Trachtler mit diesem Gewand fortan Brauchtumsveranstaltungen, öffentliche Anlässe und Vereinsfeste.


Eine Veränderung bahnte sich erst um 1985 an. Federführende Mitglieder des Dießener Trachtenvereins begannen die Kultur des regionalen Gewands zu erforschen. Aufrufe an die Bevölkerung waren erfolgreich: Aus alten Truhen und Schränken tauchten Originale bäuerlichen und bürgerlichen Gewands auf. Fotografien, Postkarten und Dokumente unterstützten die Forschungen. Votivtafeln, Schützenscheiben, Gemälde, Zeichnungen, Lithographien, Schilderungen von Zeitzeugen und Fresken in Kirchen formten ein umfassendes Bild der regionalen Kleiderkultur aus über zwei Jahrhunderten

Dank dieser Unterstützung wurde ab 1989 die einstige Regionaltracht neu interpretiert, spezielle textile und schmückende Details wurden zu typischen Merkmalen der Dießener Tracht, wie der Bruststecker bei der Frauentracht. Mit zeitgemäßen Materialien und persönlichem Geschmacksempfinden entstand ein Gewand, das mit seinen facettenreichen Tragevarianten über den Verein hinaus beliebt ist.



Unsere Bilder zeigen, was einst am Ammersee getragen wurde: Die Großmutter der ehemaligen Bäckerfamilie Sepperl in Festtagsausstattung, mit aufwändigem Bruststecker und Otterfellhaube. Sie kam 1879 von Steinebach nach Dießen. Daneben ein Mann aus Dießen im guten Gewand, der Ende des 18. Jahrhunderts photographiert wurde und rechts außen Irmi und Albert Hinterbichler im aktuellen Festtagsgewand. 

Frauengewand


Je nach Anlass wird das Dießener Frauengewand in unterschiedlichen Varianten getragen. Das auffälligste und zugleich älteste Detail ist der Bruststecker. Er stammt aus der Mode des Barock.
In Dießen wird der Bruststecker als regionaltypische Eigenheit über dem Mieder getragen. Überzogen mit kostbaren Brokatstoffen und Goldborten ist er charakteristisch für das Dießener Gewand. Am Mieder, das nach persönlichen Vorlieben mit Perlen und Stickereien verziert ist, deuten Silberknöpfe und eine Schnürkette den Halt des Burststeckers an. Typisch sind auch die nur längsgestreiften Schürzen. Die farbliche Zusammenstellung der Trachtenbestandteile entscheidet die Frau nach ihren eigenen Vorlieben.

Die Festtagstracht ist den verheirateten Frauen vorbehalten und wird vor allem zu kirchlichen Hochfesten und Vereinsjubiläen getragen. Der Bruststecker aus Goldborten entfaltet üppige barocke Pracht. Anstelle der weißen Bluse tritt ein hochgeschlossenes Schmieserl (Blüschen) und ein Spenzer mit handgereihten langen Puffärmeln. Der Rock ist bodenlang. Hinzu kommt eine lange, längsgestreifte Schürze, die den Körper zu zwei Dritteln ziert.



Unser G'wand - Was trage ich wann?

Kleiderordnung
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